Die letzten Vorbereitungen für die große Reise sind fast abgeschlossen, die Rucksäcke stehen zum Packen bereit (nebst einem großen Haufen Zeugs „was unbedingt mit soll“ und schon einmal bereit gelegt wurde). Puh, in ein paar Tagen geht es los und ich renne mit dem Panikfähnchen winkend durch die Gegend. An alles gedacht? Schaffe ich meine To Do-Liste noch? Wer hatte eigentlich diese Idee mit der Reise, verdammt?
In all das trümmert der im Treppenhaus befindliche Rauchmelder mit dem fiesesten Piepton, den man sich vorstellen kann. Hektische Nachbarn schauen aus den Haustüren und halten die Nase witternd in den Treppenhausmuff. Das fiese Teil kann am Ende zwar mit meinem Regenschirm, aufgrund mangelnder Körpergröße allerdings nur mit Hilfe des Nachbarn aus dem 3. OG besänftigt werden.
Ein neuer Gedanke: was passiert eigentlich, wenn wir nicht da sind, und die Batterie eines Rauchmelder in der Wohnung ist leer? Ok, das könnte der Untermieter wohl lösen, schieben wir den Gedanken also kurz wieder beiseite und widmen uns den dringenderen Themen.
Hatte ich schon erwähnt, dass mein Kopf sich angesichts der vielen parallel laufenden Aufgaben anfühlt wie ein löchriges Stück Käse? Ständig sind Gedanken dazu bereit herauszufallen, ich schlafe zunehmend schlechter und werde nervöser. Tja, das sind dann wohl die Schattenseiten der Reisevorbereitung. Ich bin jedoch mehr als zuversichtlich, dass sobald ich im Flugzeug sitze jeder analysierende und fragende Gedanke verschwindet, weil ich entweder an alles gedacht habe oder halt ohne das Vergessene leben muss. Der Käse wird sich schließen. Wird das eigentlich leichter, wenn man so große Reisen häufiger macht, frage ich mich?
Unterdessen tanzt in einem kleinen Stück Unterbewusstsein die Vorfreude munter durch die Sonne, das ist doch auch was Feines. Welch Abenteuer, fantastisch!
Dennoch, es stellen sich noch einige Fragen vor der Abfahrt:
Sind alle wichtigen Dateien sicher abgelegt und gesichert? Wie viele Schichten benötigt man für den optimalen Zwiebel-Look? Und wie kriege ich diese ultraschweren Wanderschuhe (seit wann ist eigentlich Plateau wieder in?) bloß vernünftig eingelaufen? 4km zielorientierter Probelauf „Wanderung“ durch die Nachbarschaft zum örtlichen Flammkuchenbäcker haben wir immerhin gemeistert. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen, der nächste Spaziergang mündet dann im Eppendorfer Moor oder so, mal schauen was das Wochenende noch so bringt.
Vielleicht hilft es dem einen oder anderen, ich habe mir aus verschiedensten Quellen viele Pack-Tipps zusammengesucht, fleißig eure Tipps gelesen und ziehe mal angesichts des Haufens, der hier liegt (und – sorry – recht mäßig von mir abgelichtet wurde) ein kleines Resumée.
Packliste Kleidung (funktional):
- gute Regenjacke (schaut je nach Einsatzzweck auf die Wassersäule, Packmaß und ob bspw. die Nähte geklebt/geschweißt sind)
- Fleecejacke (zum Drunterziehen oder als zweite Schicht)
- Longsleeve aus Merinowolle (müffelt nicht, ist angenehm zu tragen und als erste Bekleidungsschicht sehr gut geeignet)
- Wander-/Trekkinghose (das ich noch mal eine dieser Hosen mit abnehmbaren Beinen….oh mann)
- Wanderschuhe (hier kann ich die Beratung bei Globetrotter wärmstens empfehlen! Am Besten unterhalb der Woche dort vorbeischauen)
- gute Wandersocken
- lacht mich nicht aus: Thrombosestrümpfe für die Langstreckenflüge und Busfahrten
- Mütze je nach Bedarf
- leicht trocknende Stoffe für Bekleidung (bei Socken, Unterwäsche etc.)
- Ergänzung nach Rückkehr: unbedingt eine leichte Daunenjacke einpacken, die mussten wir nachrüsten, weil Fleece- und Regenjacke einfach nicht ausreichend waren. Gibt es zum Beispiel von The North Face mit der Summit-Serie.
Reisegepäck
- Rucksack (danke, Mareike!)
- Schlafsackinlett (fremde Betten, fremde Viecher, ein super Teil mit kleinem Packmaß)
- Mikrofaser-Handtuch, groß
- Mikrofaser-Handtuch, klein (ich habe ein großes Bodentuch aus der Drogerie gekauft, viel günstiger und ähnlich gut zu benutzen – danke Katja!)
- ein Stück Seife statt einer Packung Duschgel (spart Gewicht und läuft nicht aus – danke Pami!)
- Pack-Bags oder Pack-It Cubes (Super, um verschiedene Beutel (T-Shirts, Socken, Unterwäsche…) im Gepäck übersichtlich zu verstauen – wir haben simple Ausführungen mit Tunnelzug gewählt)
- (Welt-)Stecker-Adapter *Affiliate-Link (der hier ist schön hochwertig, sehr kompakt und kann sogar USB)
- Reiseföhn *Affiliate-Link (der hier ist klasse, weil klappbar und mit Cool-Taste),
- winzig klein faltbarer Tagesrucksack
- Undercover Money Belt (klingt besser als Bauchtasche, oder? Für die sichere Verwahrung von Dokumenten und Wertsachen)
- Ohropax (!!!)
- Kleine Gewürze für alle, die gern Geschmack beim Essen haben. (Achtung bei der Einreise nach Chile, hier wird Abgepacktes u.U. nicht gern gesehen).
Und sonst so? eine dick gefüllte Kulturtasche mit allerlei Gedöns, vom Feuchttuch über die normalen Körperpflege-Produkte bishin zur Zahnbürste. Oh je, die wiegt nachher wahrscheinlich alleine bereits zwei Kilogramm. Noch Fragen?
Ach ja, die „neue“, leichtgewichtige Kulturtasche, die ihr im Hintergrund seht, ist frisch von meinMonogramm (PR Sample) eingetroffen, gefällt mir und ist offensichtlich meine – Anker und Initialen passen jedenfalls schon einmal. Lieben Dank dafür! :-)
Konfuse Grüße & happy packing,
eure elbmadame
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Alena sagt:
Hallo liebe Jasmin,
das liest sich ja spannend! Total toll, da kriege ich direkt Fernweh :)
Ich reise selber viel und gerne und habe auch schon ein Jahr USA hinter mir (das war in der 11. Klasse und ist jetzt auch fast 10 Jahre her :D). Jedenfalls hast du bestimmt schon tausend Tipps bekommen und so, aber ich reihe mich mal ein: Auf meinen längeren Reisen war bisher unschlagbar gut, die Kosmetiksachen alle in diesen Mini-Ausführungen zu kaufen – bei 4 Monaten unterwegs wirst du eh neu kaufen müssen und ich finde, dass man sich das Gewicht und den Platz sparen kann. Lieber hier so kleine Flaschen kaufen und dann vor Ort aufstocken. Vorteil ist auch, dass man das Zeug dann auch ins Handgepäck mitnehmen kann :) dann ist im Rucksack noch mehr Raum.
Und super, dass ihr diese kleinen Täschchen habt, mein Papa nutzt die schon seit Jahren und ich kann mir nicht vorstellen, ohne zu reisen. Unsagbar praktisch – also, großes Lob ;)
Liebe Grüße und viel Spaß bei dem Vor-Reise-Chaos und der Vorfreude!
Alena
Susan sagt:
Hej Jasmin,
Ich finde ja, dass Du wirklich früh dran bist! Ich war da jedes Mal wesentlich knapper dran. Aber irgendwann hat man ja das Basis Equipment zusammen. Wird also bei jeder neuen Rucksackreise entspannter ;0)
Wenn ich Dir noch ein paar Tipps aus meiner „Erfahrung“ geben darf:
1) hast du eine wasserdichte Hülle für den Rucksack? Der is nich nur gut gegen das Nass von oben, sondern auch einfach gut fürs tägliche Reisen (wenn man nämlich die normalen Busse u Züge in SA benutzt, dann wird mit Deinem Gepäck nicht gerade pfleglich umgegangen. Das wird dann einfach aufs Dach geschmissen u du hoffst, dass es am Ankunftsort immer noch oben ist;0) mein Tipp also drüber machen und nochn Gepackgurt drum machen (Schützt auch vor Gelegenheitsdiebstälen, was in SA leider mehr als üblich ist)
2) nehm ein einfaches Bügelschloss mit. Damit kannst du deine Wertsachen meistens im Schrank deines Zimmers einschließen. In den Hostels gibt es meistens schon Bügel an den Schränken dafür.
3) ein Taschenmesser einpacken (zum Obstschälen und so)
4) die große bürste wird dich nerven ;0) es gibt wirklich gute Haarbürsten zum Zusammenklappen.
5). Die kosmetiktasche sieht echt riesig aus ;0) ok in Bolivien sieht es mit Nachschub nich so gut aus, aber in Chile, Argentinien etc ist das kein Problem. Echt!
6) ich weiß ja nicht auf welchem Übernachtungslevel Ihr Euch bewegen wollt, aber in den Anden und in den wirklich abgelegenen Gegenden ist das alles sehr sehr Basic, was ja auch das Schöne ist! Aber da möchte man öfters nich seine Kosmetiktasche auf den Boden stellen. Von daher würde ich eine Tasche mit Haken empfehlen. Ok diese Outdoorkulturbeutel sehen natürlich nich so hübsch aus, aber das ist die zip-Hose auch nich ;0)
7) was mir sonst spontan noch einfällt, ist eine Stirnlampe. Je nachdem wo ihr seid, wird es ja früh dunkel und in den andendörfern gibt es oft keine nachtbeleuchtung…
So nun genug klug-gesch….
In jedem Fall wünsche ich Dir/Euch eine tolle Zeit!!!
susan.
Pps.: tastet Euch langsam an die Höhe ran!
Susanne sagt:
Meine Liebe!
Ich kann dich sooo gut verstehen, ich glaube ich würde wahnsinnig werden! Das Schlimmste am Verreisen ist für mich immer das Packen, Auch wenn ich nur für 3 Tage irgendwohin fahre, ich weiß nie was ich einpacken soll… Es könnte ja warm, kalt, nass oder sonst wie werden. Total bescheuert, ich weiß. Deshalb Hut ab von meiner Seite und du packst das schon! Weniger ist mehr, oder wie war das? ;)
Auf alle Fälle wünsche ich euch eine wundervolle Zeit und ich freue mich sehr auf deine Berichte und hoffentlich mal einen persönlichen Schnack danach! Fühl dich fest gedrückt und bis ganz bald!
Deine Susanne
Katja sagt:
Ach Gott, ich fiebere so mit Euch!!! Das wird toll! Und spannend und hinreißend, inspirierend, großartig, phänomenal und ab und an auch mal anstrengend.
Pack Dir noch was schnuffelig emotionales ein. Ein Lieblingsschal. Für die verregneten Tage bei Starbucks, wenn das erste ‚Ich brauch ne Reisepause‘ Gefühl einsetzt und man sich doch mal ein klitzekleines bisschen nach einem Stückchen Heimat sehnt. Aber Du hast ja den Elbsurfer :-) Alles wird gut :-))
Jasmin sagt:
danke danke danke! <3
liebste grüße voller vorfreude, jasmin
Claretti sagt:
Inzwischen seid Ihr vermutlich schon gelandet!! Also Knutschers ins Internetcafe oder durchs mobile Auslandsnetz!!
Habt eine ganz ganz tolle Zeit!
Ich schick Dir liebste Grüsse
Bis ganz bald!
Claretti
Jasmin sagt:
Danke dir und liebe Grüße aus mittlerweile Santa Marta! <3
Kerstin sagt:
Hallo Jasmin,
macht super Spaß deine Seiten zu lesen.
Ich selbst stehe auch gerade vor der großen Frage, was packe ich für SA alles ein. Deine Packliste ist da schon super hilfreich. :-)
Bzgl. des Daypack – hat so ein kleiner Faltrucksack für Tagestouren bzw. 1-2 Übernachtungen gut gehalten oder würdest du eher auf einen normalen Rucksack zurück greifen?
Viele Grüße
Kerstin
Jasmin sagt:
Hi Kerstin,
der Daypack lohnt sich für kleiner Tagestouren wirklich sehr und ich würde ihn auf jeden Fall mitnehmen. Für Übernachtungstouren ist er allerdings unpraktisch. Das liegt zum Einen am sehr geringen Packvolumen und zum Anderen daran, dass er sich nicht komfortabel über längere (Wander-)Zeit tragen lässt. Da fanden wir unsere kleineren Rucksäcke mit 25-38l besser geeignet. Die haben gepolsterte Schultergurte und Rückenteile – das macht einiges aus.
Viele Grüße und eine wunderschöne Reise,
Jasmin