Als Kind verbrachte ich meine Sommer mit der Familie auf dem Campingplatz an der Ostsee. Genau dort, wo schon meine Mama Kindheitserinnerungen sammelte, denn meine Großeltern hatten ihren Wohnwagen direkt nebenan stehen. Was meinen Eltern übrigens so manches frühe Aufstehen ersparte, weil wir einfach bei Oma am Wohnwagenfenster klopften um zu schauen ob es Frühstück gab. Sie erzählen heute noch von dem Bild was mein Bruder und ich abgaben, als wir händchenhaltend (und hungrig) um die Hecke geschlichen kamen. Und ich habe noch heute das Bild der orangefarbenen Brotmesser und des Zuckerrübensirups im Kopf.
Nach dem Frühstück wurde selbstverständlich mit großer Begeisterung gemeinsam abgewaschen und wir Geschwister kabbelten uns darum, wer abtrocknen durfte. Heute würde ich meinem Bruder selbstverständlich gern den Vortritt bei dieser Aufgabe überlassen um mich dezent zurückziehen.
Bis zu meinem 13. Lebensjahr hatte ich also gefühlt endlose Sommer an der Küste mit Strand, Eis, Waldwanderungen, Rapsfeldern und selbst gebauten Höhlen. Ich war sehr viel draußen – auch bei Regen, da wurden früher einfach die Gummistiefel angezogen und los ging es. Fernsehen gab es nur in Ausnahmefällen und mit richtig schlechtem Empfang. Meinen Bruder konnte nur die Dämmerung vom Fußballplatz scheuchen und ich habe die komplette „Meine kleine Tierwelt“ auf dem Rasen vorm Kinderwohnwagen aufgebaut. Nach langen Strandtagen wurde häufig gegrillt, gern auch mit den benachbarten Familien und Mama machte dazu immer diesen Gurken-Teller, auf jeder Gurkenscheibe ein erbsengroßer Klecks Remoulade. Ach ja, und meine Lieblingsbeschäftigung am Strand war übrigens Donnerkeile sammeln, kennt das noch jemand von euch? Irgendwo habe ich noch eine ganze Schachtel voll von diesen Relikten.
Ich hätte mir nichts besseres vorstellen können für diese Jahre und denke wirklich sehr gern daran zurück. So strömen all diese schönen Erinnerungen jedes Mal, wenn ich an der Ostseeküste stehe auf mich ein.
Nicht zuletzt deshalb bin ich besonders gern der lieben Einladung vom Strandhotel Bene nach Fehmarn am vergangenen Wochenende gefolgt. Noch einmal rauskommen vor Weihnachten, von 2014 erholen und eine große Portion Entschleunigung vor den Feiertagen und der letzten Arbeitswoche des Jahres tanken.
Nicht einmal zwei Autostunden von Hamburg entfernt fanden wir die besagte Entschleunigung nach Überquerung der Fehmarnsund-Brücke: am Südstrand der Insel Fehmarn. Mit Meerblick gelegen konnte ich auf dem Balkon noch den Sonnenuntergang mit der Kamera einfangen. Stürmisch war es – das blieb auch genau so bis zum folgenden Morgen.
Doch glücklicherweise blies der Wind während der Nacht nahezu alle Wolken fort, so dass wir den Samstag nach der Stärkung am sehr reichhaltigen und guten Frühstücksbuffet bei herrlichem Sonnenschein auf der Insel genießen konnten. Spazieren gehen, Fotografieren (ein bisschen Training brauchen die neue Kamera und ich ja schon noch) und zum Aufwärmen sehr guten Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt in Burg trinken – alles kann, nichts muss. Entspannung halt. Ein paar instagram-Impressionen davon habt ihr vielleicht schon bei mir und dem elbmonsieur gesehen.
Es waren wenig Menschen unterwegs, den Strand hatten wir deshalb für uns ganz allein, die roten Nasen vom Winterwind gab’s gratis dazu. Grund genug, sich abends ganz besonders tief ins warme Bett zu kuscheln und das liebevoll bereitgestellte Obst zu genießen (ja, auch für mich gabs es ein Stück).
Und weil es so schön war, kommen hier ganz viele Impressionen von einer winterlich verschlafenen Insel Fehmarn und vom sehr liebevoll gestalteten Strandhotel, das ich euch auch während der kalten (derzeit nassen) Jahreszeit als Ziel für einen Kurztrip sehr empfehlen kann.
Sehr gut geschlafen und mit toller Aussicht auf die Ostsee haben wir hier, im Strandhotel Bene. Mich als Innenarchitektin begeistern schöne Hotels, in denen ich mich als Gast wohlfühle. Zumal wir im Büro in diesem Sektor auch tätig sind und ich deshalb einen Eindruck habe, wieviel Planung darin steckt. In diesem Falle wurde erst 2012 liebevoll renoviert, der zeitlose und moderne Innenausbau war gut strukturiert und nicht aufdringlich.
Die Zimmer – überdurchschnittlich groß und gemütlich ausgestattet – haben uns beiden sehr gefallen. Für mich ein echtes Hurra-Ausstattungsmerkmal: die Fußbodenheizung im Badezimmer. Könnte ich hier zu Hause auch sehr gut gebrauchen…
Auch den Käse-Test (mein absolutes Frühstücks-Qualitätsmerkmal) hat das Hotel mit dem reichhaltigen Frühstücksbuffet (was übrigens bei Buchung immer inklusive ist) mit Bravour bestanden. Alles was das Herz begehrt, so dass einem glücklichen Tagesstart an der See nichts mehr im Wege stand. Sogar fluffige Pancakes – und machen wir uns nichts vor, damit war es um mich geschehen. :-)
Leckeren Kaffee und Waffeln haben wir im Café Liebevoll in Burg auf Fehmarn genossen – ein niedliches Café mit netten Leuten – und seht ihr diese schönen alten Balken? Herrlich.
Habt ein tolles Wochenende und genießt die Vorweihnachtszeit – wer übrigens in Hamburg einen schönen Weihnachtsmarkt sucht und es nicht mehr ganz bis Burg schafft, dem kann ich den Markt an der Apostelkirche in Eimsbüttel empfehlen. Leckere Waffeln, frischer Glühwein und eine große Feuerstelle in der Mitte des Platzes – und vor allem: nicht so voll! Also hin da! ;-)
Eure elbmadame
–– Vielen Dank für die herzliche Einladung und vorweihnachtliche Entspannung an das Strandhotel Bene auf Fehmarn, wo wir sehr gern übernachtet haben. ––
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Nessy sagt:
Wow, das sieht ja wirklich nach einem traumhaften Wochenende aus. Ich finde ohnehin, dass die See im Winter einen ganz besonderen Reiz hat. Euer Ziel kommt auf jeden Fall auf meine Wunschliste!
Schöne Weihnachten und liebe Grüße
Nessy
Lady Stil sagt:
Hallo Jasmin,
sind solche Erinnerungen nicht das Wertvollste überhaupt!
Das kann einem keiner nehmen! Es gibt nichts Schöneres!
In bestimmten Situationene oder zu bestimmten Klängen fallen sie einfach über einen her und es ist wunderbar!
Schön,dass Ihr Euch eine Auszeit nehmen konntet, um ein bisschen zu relaxen!
Liebe Grüße und ein entspanntes Weihnachtsfest,
Moni
Sarah sagt:
Was für wunderschöne Bilder und Eindrücke!
Toller Post! ;)
Liebe Grüße,Sarah
Die Rabenfrau sagt:
Hach, meine Liebe, du machst mich neidisch! Ich will auch Meer! Von hier aus könnten wir höchstens ans Mittelmeer, und das ist einfach nicht dasselbe. Solche Kinder-Camping-Erfahrungen habe ich früher an der Nordsee gemacht. Jedes Wochenende, weil meine Eltern keinen Urlaub machen konnten. Aber als Kind hat mir das gar nicht gefehlt. An der See war’s einfach schön!
Grüßle
Ursel
stefi_licious sagt:
ich liebe das meer im winter! fehmarn kenne ich jetzt nicht so gut, aber insel, meer und winter – das kann nur toll sein. und deine bilder beweisen es. wunderschön! da krieg ich glatt insel-weh!
herzliche grüße und schöne feiertage
wünscht die frau s.
Sabine sagt:
wunderschöne Fotos!
shadownlight sagt:
das sind wunderschöne bilder und ich bekomme gleich sehnsucht, ich liebe die see!
liebe gruesse!
Kirsten sagt:
Hach, Kindheit auf Fehmarn!
Ein Teil meiner Familie hatte einen Campingplatz am Niobe-Strand und ich habe, genau wie du, die Zeit dort genossen!
Bei uns gab es immer 50 Pfennig für den, der die Fehmarnsundbrücke als erster von der Autobahn sah!
Dein Bericht und die schönen Fotos lassen die Erinnerungen wieder wach werden!
Lieben Gruß, Kirsten
Kathrin sagt:
Wow, wirklich wunderschöne Bilder! Auf die Idee, im Winter ans Meer zu fahren, kommt man ja nicht unbedingt sofort – erst recht nicht wenn man aus dem Süden Deutschlans stammt. Aber deine Bilder machen richtig Lust drauf! Schade, dass unsere Tage in Hamburg fast gezählt sind… :\
Liebe Grüße!
Kathrin
Christine sagt:
Moin Moin, ich freue mich, das dir meine Insel gefällt. Ich lebe hier schon sehr lange. Gerade im Winter und in der Nebensaison liebe ich die Insel. Dann ist Zeit zu entschleunigen und die Ruhe zu genießen. Am Srand, wenn die Wellen Rauschen und kein Mensch weit und breit zu sehen ist, weiß ich erst, was Glück ist.