Als Kind verbrachte ich meine Sommer mit der Familie auf dem Campingplatz an der Ostsee. Genau dort, wo schon meine Mama Kindheitserinnerungen sammelte, denn meine Großeltern hatten ihren Wohnwagen direkt nebenan stehen. Was meinen Eltern übrigens so manches frühe Aufstehen ersparte, weil wir einfach bei Oma am Wohnwagenfenster klopften um zu schauen ob es Frühstück gab. Sie erzählen heute noch von dem Bild was mein Bruder und ich abgaben, als wir händchenhaltend (und hungrig) um die Hecke geschlichen kamen. Und ich habe noch heute das Bild der orangefarbenen Brotmesser und des Zuckerrübensirups im Kopf.
Nach dem Frühstück wurde selbstverständlich mit großer Begeisterung gemeinsam abgewaschen und wir Geschwister kabbelten uns darum, wer abtrocknen durfte. Heute würde ich meinem Bruder selbstverständlich gern den Vortritt bei dieser Aufgabe überlassen um mich dezent zurückziehen.
Bis zu meinem 13. Lebensjahr hatte ich also gefühlt endlose Sommer an der Küste mit Strand, Eis, Waldwanderungen, Rapsfeldern und selbst gebauten Höhlen. Ich war sehr viel draußen – auch bei Regen, da wurden früher einfach die Gummistiefel angezogen und los ging es. Fernsehen gab es nur in Ausnahmefällen und mit richtig schlechtem Empfang. Meinen Bruder konnte nur die Dämmerung vom Fußballplatz scheuchen und ich habe die komplette „Meine kleine Tierwelt“ auf dem Rasen vorm Kinderwohnwagen aufgebaut. Nach langen Strandtagen wurde häufig gegrillt, gern auch mit den benachbarten Familien und Mama machte dazu immer diesen Gurken-Teller, auf jeder Gurkenscheibe ein erbsengroßer Klecks Remoulade. Ach ja, und meine Lieblingsbeschäftigung am Strand war übrigens Donnerkeile sammeln, kennt das noch jemand von euch? Irgendwo habe ich noch eine ganze Schachtel voll von diesen Relikten.
Ich hätte mir nichts besseres vorstellen können für diese Jahre und denke wirklich sehr gern daran zurück. So strömen all diese schönen Erinnerungen jedes Mal, wenn ich an der Ostseeküste stehe auf mich ein. [Weiterlesen…]
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