Zum 30. Geburtstag im letzten Jahr gab es von lieben Freunden ein besonders tolles Geschenk: einen kulinarischen Stadtrundgang durch St. Georg. Dank unserer äußerst enthusiastischen Stadtführerin Antje erlebten wir vor einigen Wochen einen richtig tollen 3-stündigen Spaziergang durchs spätwinterliche St. Georg. An sieben verschiedenen Stationen des Viertels galt es kulinarische Köstlichkeiten zu probieren und zwischendurch immer wieder interessantes übers Viertel zu hören.
Hättet ihr gewusst, dass es sich bei St. Georg früher um eine Art Trabantenstadt vor den Toren der Hansestadt gehandelt hat, in die die Lepra-Kranken „ausgelagert“ wurden? Ein separates Spital wurde hierfür errichtet – und selbst wer geheilt wurde, durfte nie wieder die Stadt betreten. Ungefähr bei der St.Georgs-Kirche befand sich das Spital. Die Kirche ist auch heute noch bekannt dafür viele Speisungen für Bedürftige zu halten und sehr offen zu sein. Was wiederum sehr gut in den Multikulti-Stadtteil passt.
Ein echtes Problemviertel mit viel Rotlicht – sogar bis in relativ neue Zeit und berüchtigter als Hamburg St. Pauli mit seiner weltbekannten Reeperbahn. Die Bevölkerungsstruktur und das Bild des Viertels veränderte sich nach dem großen Brand von Hamburg vom 5.-8. Mai 1842 stark. Die zahlreichen wohlbetuchten und nun vielfach Obdachlosen Bürger der feinen Hansestadt erinnerten sich St. Georgs, errichteten „Wochenendhäuschen“ und belebten das Viertel nicht nur mit ihrem Kapital.
Der Hansaplatz war bis vor einigen Jahren ein Ort, der nicht unbedingt als anheimelnd zu bezeichnen war. Drogen, Prostitution und Gewalt – auch heute hat die Polizei ein wachsames Auge auf den Platz, der mittlerweile ein deutlich anderes Bild abgibt. Heute besitzt sogar der Ex-Bürgermeister hier eine Wohnung und seeeehr teure Immobilien laden zum Spekulieren ein. Man darf gespannt sein, wie es hier weitergeht.
Der Steindamm, heute relativ unschön anzusehen (dafür mit sehr gutem und günstigen Obstangebot beispielsweise) war früher DIE Flaniermeile der Stadt. Heute weist lediglich die Breite der Straße auf die Glanzzeit der Straße vor dem zweiten Weltkrieg hin. Viele kleine unscheinbare Restaurants unterschiedlichster Kulturen reihen sich hier aneinander, die es auszuprobieren lohnt.
Das Viertel ist mit seinen vielen Altbauten und der Alsternähe an vielen Ecken wunderschön anzusehen und bietet dem Spaziergänger dadurch viel. Multikulturell durch und durch und sehr bunt! Die Lange Reihe als Zentrum (und in neuester Zeit deutliches Opfer der Gentrifizierung) lädt zum Spazieren in Alsternähe ein. Schöne Cafés, Restaurants, Concept Stores und andere Geschäfte reihen sich hier aneinander.
So, nun aber genug von der Geschichte St. Georgs, eigentlich ist ja heute Food Friday und ich möchte euch gern noch etwas zum Kulinarischen Teil dieses Blogposts berichten. Unter anderem besuchten wir bei unserem Stadtspaziergang das Kräuterhaus, ein Traditionsgeschäft hier in Hamburg. Vorher in der Langen Reihe ansässig findet man das Kräuterhaus nun in der Koppel 34-36. Hier gibt in würzig duftender Atmosphäre über 600 Gewürze, Tees und vieles mehr.
Dort konnten wir bei unserem Spaziergang ein für mich völlig unbekanntes Gewürz probieren: Schabziger Klee. Das herb schmeckende Gewürz eignet sich unter anderem auch hervorragend als Brotaufstrich. Damit habe ich nun am vergangenen Wochenende ein wenig experimentiert und euch heute das Ergebnis mitgebracht.
Wenn Ihr Lust und Zeit habt, dann backt unbedingt das Brot selbst dazu, hier habe ich mein Lieblingsrezept für euch: Brot backen! (In diesem Falle mit folgender Mischung gebacken: 350g Dinkelmehl Typ 620, 150g Weizenvollkornmehl).
Leckerer Dip mit Schabziger Klee, Ziegenfrischkäse und gerösteten Haselnüssen
Zutaten:
- 1 Paket Ziegenfrischkäse
- 1 EL Quark
- 2 EL gemahlene Haselnüsse
- 1 TL Schabziger Klee (gemahlen)
- 1 Prise Salz
- Pfeffer
- mögliche Ergänzung: Cayennepfeffer
Zubereitung:
- Die Haselnüsse in einer heißen Pfanne goldbraun rösten und abkühlen lassen (einige Haselnüsse für die Garnitur beiseite stellen)
- Quark und Ziegenfrischkäse in einer Schüssel cremig rühren, dann den Schabziger Klee hineinrühren bis eine gleichmäßige Durchmischung erreicht ist.
- Haselnüsse hinzugeben und mit Pfeffer und Salz abschmecken.
Nach Belieben um Cayennepfeffer ergänzen und mit frischem Brot servieren.
Habt ein tolles Wochenende,
eure Jasmin
Wer von euch nun übrigens Lust auf einen kulinarischen Stadtspaziergang hat darf sich gern zu eat the world weiterklicken.
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shadownlight sagt:
der dipp klingt absolut lecker, den werde ich mal probieren :)
ich wünsche dir ein schönes wochenende!
Lisa sagt:
Ui das klingt ja richtig köstlich. Ich bin zurzeit total im Brotbackfieber und ein leckeren Dip ist die ideale Ergänzung :)
Liebe Grüße & eine schöne Woche noch,
Lisa