Hüfthoher Schnee, eiskalte Temperaturen und ein Rudel hochmotivierter Hunde: Auf Fahrt mit dem Hundeschlitten durch den Winter im kanadischen Alberta!
Als wir uns auf den Weg zum Startpunkt unserer Hundeschlitten-Tour machen wird das Schneetreiben mit jedem Kilometer mehr. Auf dem Highway noch über gut befahrbare und freie Fahrspuren, wird es zunehmend weißer um uns herum, als wir abbiegen. Das Winterwonderland betört uns mit wildem Flockenwirbel und erneut sind wir dankbar über freie Straßen und den Allradantrieb des Wagens. Alberta, was bist du schön!
Als wir schließlich unseren Zielort und zugleich Startpunkt der Schlittentour, die ‚Boundary Ranch‘, erreichen, schneit es noch immer stark. Beim Aussteigen stehe ich bereits kniehoch im Schnee und dicke Handschuhe sind bei den Minusgraden mehr als angebracht.
Mit uns gehen ein amerikanisches Pärchen und drei Damen auf Tour. Drei Schlitten, zwei Guides und schätzungsweise 25 Hunde, die paarweise in das Geschirr geschnallt werden. Unser Guide stammt aus Tschechien und erzählt uns begeistert von den verschiedenen Husky-Arten. Der flauschigste – und meist gestreichelte – von ihnen (siehe unten) ist laut ihm dabei der Faulste: „Das merkt man daran, dass seine Leine im Geschirr häufiger nicht gespannt läuft. Er lässt gern mal die anderen für sich arbeiten, der Schlingel.“.
Nach einer kurzen Einweisung während die Hunde um uns angeschirrt werden und völlig wild darauf sind endlich loszulaufen, teilen wir uns auf die Schlitten auf. Der Elbmonsieur und ich im ersten, das amerikanische Pärchen im zweiten Hundeschlitten, die Drei Damen nehmen das dritte Gespann. Ich entscheide mich dafür, im Schlitten eingepackt die Reise zu machen, damit ich nebenbei fotografieren kann. Ok, ich stelle mir das Ganze eingemummelt, die GoPro aus dem Guckloch haltend, auch irgendwie ziemlich bequem vor.
Los geht’s: Eine Schlittenfahrt durch den verschneiten Wald
Einzige Schwierigkeit: Der Schnee ist so hoch, dass die Schlitten nur schwer vorwärts kommen. So läuft unser Guide vom Tourveranstalter Mad Dogs & Englishmen als Motivator vorweg (ein Kraftakt in Anbetracht der Schneedichte) und lässt uns mehr Steuerung am Schlitten übernehmen. Genau, uns, denn ich steige ebenfalls aus meiner komfortablen Position im Schlitten und arbeite mit. So wird es dann mit viel Bewegung auch schnell wieder warm und wir genießen die Schlittenfahrt durch den Wald. Frische Spuren im Schnee ziehen, Ruhe, nur unterbrochen vom Hundegebell, genießen und einfach laufen (lassen).
Für die Pause im Zelt bei einem heißen Kakao und Keksen auf halber Strecke sind wir dankbar. Die Hände werden aufgewärmt (also sind wieder spürbar), und die Guides nutzen die Gelegenheit, ein paar Hunde mehr vor den Schlitten der drei Amerikanerinnen zu spannen. Deren kombiniertes Körpergewicht kollidiert bei dem dichten Schneetreiben nämlich leicht mit der Kraft der Hunde.
Aber auch das wird gelöst und weiter gehts auf die Zielgerade der gut zweistündigen Tour!
Perfektes Fotomotiv im Wald – diese hübsche Hütte musste einfach abgelichtet werden. Gern nehme ich in Kauf, für die richtige Perspektive durch den hohen Schnee zu krabbeln. So viel Schnee habe ich seit meiner Kindheit nicht mehr gesehen!
Eine großartige Tour und ein absolutes Reise-Highlight, das ich euch sehr empfehlen kann, falls ihr im Winter in Alberta sein solltet. Unser Tourveranstalter: Mad Dogs & Englishmen
Schön, dass wir alle diese eiskalten Bilder sehr entspannt angucken können – hier scheint schließlich die Sonne bei frühlingshaften Temperaturen. Aber wartet es nur ab, wenn hier erstmal das Eis schneller schmilzt als wir es aufessen können, dann sehnt ihr euch auch nach Schnee. ;-)
Habt ein sonniges Wochenende,
Eure Elbmadame
Teil 1 des Reiseberichts findet ihr hier: Calgary Restauranttipps
Teil 2 des Reiseberichts findet ihr hier: Canmore (Winter, Langlaufski & eine Hotelempfehlung)
Mein riesengroßes Dankeschön für die Einladung und tolle Zusammenarbeit geht an Travel Alberta. Wir hatten eine wundervolle Zeit und ich freue mich euch von unseren ganz persönlichen Highlights der Reise hier auf dem Blog zu erzählen!
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- 23
nike sagt:
wow, was für eine traumhaft schöne szenerie! auch wenn ich mich momentan über sonne und temperaturen um die 20°c freue – die schneemassen sind schon ganz schön imposant – tolle bilder!
liebe grüße
nike
Kevin sagt:
Oh wow.
Ich bin dezent neidisch.
Ich studiere Geographie und hab im letzten Semester eine Vorlesung zu Nordamerika besucht, in der wir uns recht viel mit Kanada beschäftigt haben. Seitdem träume ich davon, auch einmal nach Kanada zu reisen und nun finde ich deine Berichte und bin sooooo neidisch.
Toller Beitrag, tolle Fotos und mit Sicherheit ein tolles Erlebnis, oder?
Beste Grüße
Kevin