Kurztrip: Ein Wochenende am Tegernsee

Achtung, hier kommt ein dickes, fettes Stück Sommer. Letztes Wochenende habe ich mich mit zwei lieben Freundinnen am Tegernsee getroffen. Wie schön, dass eine der beiden sich als Hamburgerin am Tegernsee niedergelassen hat und dort die Innenarchitektur-Szene aufmischt. Ihre Liebe zum Süden (trotz Hamburger Wurzeln) kann ich nach meinem Besuch sehr gut nachvollziehen. War ich doch zuerst durch kindheitsbedingte Erinnerungen an übermäßig bepflanzte Blumenkästen und erstickungsdicke Daunendecken ein wenig voreingenommen. Und weil die Bayern einfach zu häufig Meister werden, während der HSV abstinkt.
Wie gut also, dass ich dem Ganzen noch eine Chance gegeben habe. Doch nun haben wir den Salat: elbmadame verliebt sich in Bayern. Was machen wir denn nun? Ich glaub ich brauche ab sofort mehr Berge in meinem Leben, verdammter Käse! ;-)
Neben den erwähnten Bergen, Obatzda und Radler gibt es ja auch gefühlt 30 Trillionen Sonnenstunden im Jahr mehr. (An dieser Stelle zieht sich die kleine elbmadame eigentlich immer ihren Friesennerz über, aber nein, wir können uns derzeit wirklich nicht übers Wetter beschweren hier oben im Norden.)

Doch zurück zum Wochenende, das war nämlich einfach klasse! Der ICE brachte mich mit nur einer leichten Verspätung nach München, ohne Umsteigen ohne Pipapo. Mit Lunchpaket und Lesestoff ausgerüstet gingen die sechs Stunden ganz fix rum. Einziges Problem war der Transfer zum Tegernsee selbst, da ich durch die besagte Verspätung um einige Minuten meine BOB-Bahn verpasst habe. Bedeutete eine ganze Stunde warten, telefonieren und Nachtschwärmer beobachten. Angekommen bin ich natürlich trotzdem, meine Fitness litt jedoch erheblich.
Am nächsten Morgen wurde früh der Wecker gestellt, da der BLOGST-Kartenverkauf startete und ich unbedingt ein Ticket für die Konferenz ergattern wollte. Hat alles geklappt, aber erst nachdem ich mühsam meine Gliedmaßen sortiert hatte. Wen von Euch sieht man denn in Essen diesen November?

Das schöne Wetter lockte mich am Mittag hinaus und ich begann eine kleine Erkundungstour durch Rottach-Egern. Ein sehr schöner Ort, ich war nach meiner ersten Schaufensterbummelei spontan für mehr Dirndl im Norden. Da sollten wir eindeutig eine Kampagne starten.
Nach dem Abholen der Dritten Freundin im Bunde gab es die erste Portion Obatzda überhaupt für mich im Cafe Sissi (Update: mittlerweile leider geschlossen). Ein kleines süßes Kaffee, wo uns herrliche Stullen gereicht wurden und ein netter Außenbereich zum Verweilen einlud. Klare Empfehlung, und wegen des leckeren Obatzda verteile ich noch ein extra Sternchen!
Wer Lust hat zum See zu laufen kann dies hier sehr gut tun. Entweder ab zum Steg oder ins danebenliegende See- und Warmbad. Das Panorama ist toll und bei strahlendem Sonnenschein ließ es sich wunderbar abschalten. Fehlte eigentlich nur noch der Eiskaffee in der Hand, den hatte ich mir leider nicht mitgenommen.

Den ersten Abend ließen wir in der Weinstube in Rottach-Egern ausklingen, wo wir nicht nur in den Genuss leckeren Weins kamen, sondern ich leckere Knödel (da hab ich einfach mal verpennt das Foto hier einzubinden, tztztz) essen durfte. Mit Spinat und Parmesan, mmmh! Einen leckeren Himbeer-Aperitiv gab es vorweg, ich kann nur leider nicht mehr sagen was genau darin enthalten war. Smoothie-artig perlend beschreibt es hoffentlich annehmbar.
Das Ambiente war urig bayrisch und wir fühlten uns mit Panoramablick auf die üppig  bewaldete Umgebung des Balkons sehr wohl.  Einige andere Bilder habe ich auch bei instagram bereits gezeigt – wer mag, ist herzlich eingeladen reinzuschauen, falls ich noch ein Bild vergessen haben sollte.

Der zweite Tag war unser „Wandertag“. Nach anständiger Stärkung im Cafe Sissi ging es mit Wasserflaschen und Wanderstöcken bewaffnet auf den Berg. Die Temperaturen versprachen das Ganze zu einer Tortur werden zu lassen, aber ich finde wir haben die Herausforderung souverän gemeistert. Gab ja schließlich auch Radler am Berg und eine Erdbeer-Pause auf dem Gipfel. ;-) Hoch oben sind übrigens auch die tollen Bilder mit dem Blumenkranz entstanden, wir hatten riesengroßen Spaß und das Licht war optimal. Ich konnte mich kaum entscheiden, welche Fotos ich Euch zeigen möchte, hoffe aber die Auswahl ist geglückt und das die Schönheit des Ausblicks deutlich wird.

Als die Füße nach dem Abstieg und einer ausgedehnten Dusche wieder auf annehmbares Maß zusammengeschrumpft waren, schlüpften wir in unsere Dirndl und machten uns auf zum Waldfest in Tegernsee. So viele Menschen, so viele Dirndl, Bier und Brez’n (Der Hamburger sagt ja eigentlich Brezel) hab ich noch nie gesehen. Lustige Bekanntschaften, Lostrommel und Armtraining dank Maß-Gläsern waren inklusive. Und weil wir so viel zu quatschen hatten nachdem wir uns seit Studienende letztes Jahr kaum mehr gesehen hatten, flogen die Stunden nur so dahin.

Eine weitere Empfehlung habe ich noch für Euch, denn Angelas Tipp für unser letztes und wirklich dekadent leckeres Frühstück vor der Heimfahrt war einfach klasse und muss geteilt werden: die Kaffeerösterei Dinzler in Irschenberg. Hier bietet man super leckeres und trotzdem bezahlbares Frühstück an. Obst, Joghurt und lokaler Käse waren meine Highlights. Und die Architektur des Gebäudes wurde bereits mit einem Preis ausgezeichnet, was mich als Gestalterin besonders interessierte. Auf der Homepage der Kaffeerösterei findet Ihr ein paar weitere Impressionen, ich war scheinbar vom Frühstück und Reden derart abgelenkt, dass es irgendwie keine Fotos vom Lokal sondern nur von unserem Frühstück gibt. Im angeschlossenen Shop habe ich noch einige hübsche Müslischalen erstanden und zwei alte Kaffeesäcke. Mal sehen, was daraus Schönes gezaubert wird, ich werde berichten.

Welch würdiger Abschluss für ein wunderschönes Wochenende mit diesem Frühstück und ein liebes Dankeschön an meine Mädels für den tollen Kurzurlaub und bis ganz bald! <3

Sooo, Euch allen einen wunderschönen und sonnigen Start in die Woche. Mich erwartet im Job eine harte Woche, einen schönen Artikel habe ich allerdings noch in der Vorbereitung – Ihr dürft gespannt sein!

Und während Ihr gleich durch die Fotos schaut noch der kleine feine Hinweis, dass die liebe Angela mir erlaubt hat ein paar Ecken Ihrer Wohnung zu fotografieren. Alle Highlights habe ich nicht geschafft einzufangen (immer diese pünktlich abfahrenden Züge, verdammt), aber Ihr könnt sicher erahnen, weshalb ich so viel von ihrem Einrichtungsstil halte, oder? Ich würde sofort einziehen! Und ich würde den Strickpouf, das Geweih mit Raumtrenner und das Sofa aus Paletten (welches sich erahnen lässt auf den Bildern) sofort nehmen! Was sagt Ihr, auch Liebe auf den ersten Blick?