Ein herrliches Wochenende neigt sich dem Ende entgegen. Guter Wein, liebe Menschen und leckeres Essen spielten eine große Rolle. Außerdem freue ich mich, dass ich auch nach wenig Schlaf und dem ausschweifenden Genuss von besagtem Wein noch in der Lage bin, die Hamburger Alster in anständiger Zeit zu umrunden. Das Training der letzten Zeit zahlt sich also aus, macht den Kopf frei und lässt mich ernsthaft darüber nachdenken, ob ich mich mit der anstehenden Schallgrenze der „30“ nicht auch mal einem Halbmarathon stellen könnte. Sollte ich vielleicht auch, wenn man ständig so fiese kleine Hüftschmeichler wie diesen Kuchen hier geniesst. ;-) Also, wenn ihr da Tipps habt, immer her damit.
Aber um zum heutigen Thema zu kommen (über das Hüftgold): ich verbringe meine Mittagspause des Öfteren bei einem leckeren Kaffee und Sandwich beim Portugiesen der Büronachbarschaft. Und ich habe nicht nur eine tiefe Zuneigung zu Galao(s), sondern auch zu Nata-Törtchen – und eigentlich sowieso allem, was irgendwie süß ist. Gut, die Zuckeraufnahme ist ja seit einiger Zeit etwas eingeschränkt, aber kleine Sünden müssen ab und an mal sein. Deshalb war ich auch sehr angetan davon, den Bogen zum portugiesischen Essen mit meinem neuen Kochbuch Die portugiesische Küche* (Rezensionsexemplar, Affiliate-Link) schlagen zu können.
Liebevoll illustriert und mit traditionellen Gerichten kommt es daher – und hängen geblieben bin ich bei dieser Zitronentarte. Fazit: richtig fies lecker – und genau das richtige Dessert für eine Meute hungriger Fußball-Fans, die dem Spiel der Spiele gegen Argentinien entgegenfieberten. War doch auch ein gutes Zeichen – Portugal haben wir schließlich schon ganz am Anfang gut geschlagen. Vielleicht lag es also am Vorzeichen der portugiesischen Zitronentarte, dass wir eigentlich erst Weltmeister geworden sind und die Mannschaft Arm in Arm mit Atemlos-Blondie Helene Fischer an Brandenburger Tor schunkelte?
Auch, wenn dies natürlich etwas weit her geholt ist, so bleibt der fruchtig-frische Geschmack dieser Tarte auf der Zunge, die uns den Abend und Titel herrlich versüßte.
Für alle Nachbacker, die nun Lust bekommen haben: dieser Tipp mit dem nicht allzu festen Eischnee…beherzigt ihn! Sonst schrumpelt auch eure Tarte leicht unansehnlich wie meine vor sich hin. Tut allerdings dem bombastischen Geschmack keinen Abbruch.
So, und nun schmeißen wir direkt die Küchenmaschine an, denn hier kommt nun auch das Rezept zum Sonntagskuchen, bevor ich mich hier weiter in Fußball-Diskussionen verstricke. :-)
„Tarte de Limao“
Zutaten
Für den Teig (reicht für eine Form mit 28 cm Durchmesser):
- 2 Eigelb
- 100g Zucker
- 100g Butter
- 180g Mehl
- 1 TL Backpulver (optional)
- 1 Prise Salz
- Abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone
Für die Füllung
- 1 Dose Kondensmilch (ich habe eine wenig gezuckerte Variante verwendet)
- Saft von 2 Zitronen
- Abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone
- 2-3 Eiweiß
- 1 EL Zucker
Zubereitung:
Eigelb, Zucker, Butter, Mehl und Backpulver mit einer Prise Salz und dem Zitronenabrieb in der Küchenmaschine (da kommt sie endlich wieder zum Einsatz, meine heiß geliebte KitchenAid) oder mit dem Handmixer zu einem Teig verrühren. Die Schüssel abgedeckt im Kühlschrank eine halbe Stunde ruhen lassen.
Den Ofen inzwischen auf 180°C vorheizen. Nun den Teig zwischen zwei Lagen Backpapier ausrollen und in eine gefettete und gemehlte Springform geben. Es sollte dabei ein kleiner Rand hochgezogen werden. Nun den Teig mit einer Gabel mehrfach einstechen und 20 Minuten backen. Danach zum Abkühlen beiseite stellen.
Anschließend wird die Kondensmilch mit dem Zitronensaft und dem Zitronenabrieb vermengt und auf den abgekühlten Tarte-Boden gegossen. Nun fix das Eiweiß mit dem Zucker steif schlagen (das klappt geht sogar per Hand mit dem Schneebesen, habe ich grad gelernt). Die Masse nun auf dem Kuchen verteilen. Ach ja, ihr solltet im Gegensatz zu mir den Rat des Kochbuchs befolgen und das Eiweiß nicht allzu steif schlagen, dann wird die Tarte nicht nur lecker, sondern auch richtig hübsch, denn so können kleine Spitzen geformt werden.
So, und wenn alle Baiser-Spitzen stehen, dann den Kuchen noch fix für weitere 10 Minuten in den Ofen schieben und goldbraun backen. Abschließend den Kuchen nochmals 10 Minuten im ausgeschalteten Ofen ruhen lassen.
Lecker!
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amaribe sagt:
Ich habe nach meinem letzten Portugalurlaub auch gleich diese Zitronentarte zuhause gemacht. So verlängert man den Urlaub ein bissche. Sie war unglaublich lecker. Bei dir sieht sie wirklich sehr lecker aus. Bekomme ich glatt Lust wieder ein zu machen! :-)
ina sagt:
mhmmm die sieht ja lecker aus! da bräuchte ich JETZT sofort ein stückchen als dessert :D
Constanze Lutter sagt:
Ein schönes Rezept- klingt nach einem frischen, fruchtigen Kuchen-Erlebnis.
Wird gleich mal weiter gepinnt. Danke für dieses Rezept.
Liebe Grüße, Constanze
Muddelchen sagt:
Ui, sieht die lecker aus, gleich mal speichern :) Das Kochbuch wäre sicher auch etwas für mich, werde es mir mal vormerken..erst kürzlich habe ich ein O-Rezept für portug. Croissants gefunden, da uns die dort sooo gut geschmeckt haben, zum Ausprobieren kam ich noch nicht, das wird im Herbst nachgeholt, bei der Hitze gerade ist mir nicht so nach Backen..aber Zitronenkuchen, Tarte oder wie auch immer sollte gehen :))
Aleksandra sagt:
Ich liebe Zitronen, Portugal und den Sommer – ich brauche unbedingt dieses Kochbuch (-: Sehr schön geschrieben, vielen Dank für die Anregung!