Im Rahmen unseres Semesterprojektes, der Umgestaltung des Wismarer Yachtclubs, entstehen auch modellhafte Windspiele. Diese sollen nach Möglichkeit mit ihrer Umgebung interagieren, flattern, drehen, zischen, sich wiegen oder anderweitig ihre Form verändern.
Nach vielem Hin und Her hatte ich mich dann auf eine Form festgelegt: abstrahierte Segelflächen (Dreiecke) sollen sich um einen Mast bewegen. Durch Wind soll es möglich sein, dass die einzelnen Segelflächen, 10 an der Zahl, um den Mast zirkulieren.
Hört sich schrecklich einfach an, aber mal wieder lernt man, dass es nicht unbedingt einfach ist so etwas zu konstruieren….
Zu meinem Glück hat die Hochschule Wismar eine sehr gut ausgestattete Werkstatt (eigentlich die der Maschinenbauer, aber mit unserem Kleinkram dürfen wir sie auch belästigen). Hier kann gedreht, geschraubt, gebohrt und gefräst werden. Nur Schweißen geht im Moment nicht. Ein Teil meines Problems.
Nach einigen Tagen durfte ich meine hübschen kleinen Segel, die aus einem 1 mm-Stahlblech geschnitten waren (mittels eines Wasserstrahls, stellt Euch bitte die massiven Kräfte und den Druck vor!) in Empfang nehmen.
Ein sehr fleißiger Werkstatt-Lehrling hatte mir auch Trägerhülsen für meine Segelflächen aus einem Stab geschnitten und vorbereitet – ein dickes Dankeschön an dieser Stelle!
Als ich nun mit meinem Papi gestern vor dem Haufen Metall stand um ihn in Hamburg zusammenzuschweißen (ihr erinnert Euch, die kaputte Schweißecke in Wismar ging ja nicht…) stellte ich fest, dass der falsche Maßstab angenommen wurde. Meine Segel waren also doppelt so groß wie benötigt und damit unmöglich richtig anzuschweißen. Leichte Panik durchfloß meine Gliedmaßen, die übrigens in Papas schicker Arbeits-Latzhose steckten. Unvorteilhaftes Zeug, jetzt weiß ich auch wieder, warum ich mit 12 aufgehört habe sie zu tragen….
Aber zurück zum Thema, ich beschloß also aufs Ganze zu gehen und die Teile in der knappen verbleibenden Zeit neu ausschneiden zu lassen. Zum Glück war genug Stahlblech vorhanden….und der Herr in der Werkstatt hatte Zeit und Muße. Puh!!
Heute nachmittag konnte ich die richtigen Segel abholen und habe nun auch eine andere Möglichkeit gefunden in der Hochschule schweißen zu können. Andere Fakultät, andere Gerätschaften.
Morgen um halb neun geht’s weiter, drückt die Daumen.
Und liebste Grüße an dieser Stelle an meinen Papi, der gestern trotz Krankseins mit mir den Versuch unternommen hat! Er ist halt der Beste…..
Resultate gibt’s morgen, hier aber schon mal ein kleiner Eindruck…
Das PVC-Stäbchen neben der Metallhülse wird ausgehöhlt und dient zur Verringerung des Reibungswiderstandes. Da die Hülsen aus einen Metall-Vollstab geschoben werden würden sich die Segel sonst gut nicht drehen können.
Weitere Projekte (oder hier) mit Selfmade-Charakter aus dem Studentenleben.
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