Ein herbstliches Wochenende in London

Ja wirklich, ganze sieben (!) Jahre ist her, dass ich in London an der Themse gewesen bin. Damals war es die erste kleine Reise vom elbmonsieur und mir. Die präsenteste Erinnerung an diesen Trip ist die durch beherztes Abstellen der Tasche auf dem Bürgersteig geplatzte Wodka-Flasche. Die scharfe, alkoholische Duftwolke, in der wir dementsprechend die Hotellobby zum Einchecken betraten könnt ihr euch vorstellen. Selbstverständlich haben wir auch viel anderes auf diesem Trip erlebt, aber wir lachen noch heute sehr, wenn wir uns an besagte Flasche erinnern.
Damals hat die Stadt mich sehr an Hamburg erinnert, ich vermute wegen des vielen Grüns und der schönen Parkflächen. Und natürlich des Wassers in der Stadt. Also schon ähnlich, nur irgendwie viel größer und mit Queen.

Während deutsche Adelshäuser es vorrangig zu ihren Hochzeiten und mit kuriosen Adoptionen in die Boulevardpresse schaffen, ist die Monarchie in England noch lebendig. Regelrechte Pilgerscharen tummeln sich am Buckingham Palace um einen Wachwechsel der rotgewandeten, Pelzhüte tragenden Soldaten mitzuerleben und die obligatorischen Motive zu knipsen. Verrückt!

Das haben wir auf unserem Wochenendtrip im September natürlich auch getan, klar. Viele schöne Touri-Spots, aber wir haben uns auch einfach treiben lassen, vorher grobe Eckpunkte abgesteckt und spontan geschaut worauf wir Lust hatten.
Deshalb gibt es heute keine hippen Restaurants und Bars zu sehen, sondern einfach eine Sammlung meiner Eindrücke dieses wunderschönen Familien-Wochenendes.

Eines, das ich übrigens mit meinem Papa und Bruder erleben durfte. Mama wurde zu Hause fleißig mit Bildern versorgt, während wir das Monument bestiegen, die Tower Brigde überquerten oder bei Scrambled Eggs das morgendliche Frühstück genossen. Scrambled Eggs on Toast, die hatte ich übrigens alle Tage zum Frühstück. :-) Und jeden Abend ein leckeres Bierchen im Pub. Seht ihr, die Rahmenbedingungen passten doch ganz wunderbar – was dazwischen passierte gibt es heute in Bilderform.

Bei instagram habt ihr vielleicht schon einige meiner Highlights entdeckt, aber heute gibt es hier auf dem Blog die volle Dröhnung Bildmaterial. Zu meiner Verteidigung: ich habe echt viel aussortiert.
Kommt ihr mit auf Foto-Tour?

Die Tower Bridge bei strahlendem Sonnenschein und in Aktion – für ein Segelschiff wurde die Brücke geöffnet. Ein echtes Schauspiel, doch ich kann euch auch empfehlen, die Brücke von innen zu besichtigen und das Museum in der oberen Brücke zu besuchen. Am Ende des Rundgangs kann man sogar noch den alten Maschinenraum besichtigen – sehr spannend!

Geduldige Familienmitglieder an der Promenade in der Abenddämmerung, während die Schwester/Tochter fleißig hinter dem Sucher klemmt. Selbstverständlich alles an der Themse. Picadilly Circus – hier trafen wir auf eine riesengroße Promotionveranstaltung der amerikanischen Football League. Alles voller Cheerleader und in amerikanischer Volksfeststimmung. Durchkommen? Schwierig. Über 1500 mundgeblasene Glaselemente bilden diesen 5,5m hohen Baum (ich finde ja, das sieht aus wie Spaghetti-Locken) von Dale Chihuly im Berkeley Square. Ein beeindruckender Zufallsfund beim Spazierengehen.Das „Monument“wurde als Mahnmal für das große Feuer von London 1666 (Eröffnung 1677). Die Gesamthöhe von 61m kann nur durch die schwindelerregend spiraligen 311 Stufen (puh!) überwunden werden, ein kleines Fitnessprogramm also. Die Höhe der Säule entspricht übrigens genau der Entfernung vom Standort zum Ursprung des großen Feuers in einer Bäckerei in der Pudding Lane. Ja, der Aufstieg lohnt sich für den fantastischen Rundumblick allemal!

Das Bild der beiden auf der Bustour ist mein absolutes Lieblingsbild. Familie, da fehlt eigentlich nur noch die Mama!
Sightseeing-Tour im roten Doppeldecker um den Kindheitstraum vom Papa zu erfüllen? check!
Rote Telefonzellen fotografieren (wenn gerade mal kein asiatischer Tourist seinen Kopf aus der Tür steckt oder ein selfie davor macht – check (siehe oben)!

Station gemacht in einer Markthalle auf dem „Jack the Ripper-Walk„. Der war zwar typisches Touri-Programm hat aber sehr viel Spaß gemacht, was wohl auch an dem angenehm verrückten Tourguide lag. Rund 90 Minuten ging es zu Fuß auf den Spuren von Jack the Ripper durch die Stadt, gestartet sind wir an der Station „Tower Hill“.

Zum Schluss noch ein kleiner Blick zum Luft holen in den Hyde Park, bevor wir uns auf den Weg zurück zum Flughafen machten.

Weitere Eckpunkte unserer Reise in Stichpunktform:

• Spaziergang zum Buckingham Palace, Westminster Abbey, Big Ben,  St. Paul’s Cathedral

• Empfehlung eines Freundes, der in London lebt: City of London Distillery mit 175 verschiedenen Gins. Zu finden in der 22 Bride Lane, U-Bahn Blackfriars.

• Besuch bei Anthropology, aber haltet die Kreditkarten fest. ;-) Ich hätte so viele Tellerchen und besonders diese eine kleine keramische Eier-Packung kaufen können, aber das lässt sich so schwer den ganzen Tag herumtragen…

• Verpasst habe ich leider den Orla Kiely Store, das wird beim nächsten Mal nachgeholt

Natürlich musste auch noch Kaffee für den elbmonsieur besorgt werden – da kann ich euch Workshop Coffee sehr empfehlen. Ein hübsches Café mit eigener Kaffeeröstung, die allerdings nicht ganz so preisgünstig ist. Nach ausgiebigem Test zu Hause wurde der Kaffee allerdings auch für sehr gut befunden! Ein schönes Souvenir also. ;-)

So, ich hoffe ich konnte euch ein bisschen Lust auf London machen und hoffe ihr habt einen wundervollen und sonnigen Sonntag!
Und wir planen derweil den nächsten Family-Trip – schöne Dinge soll man wiederholen!
Eure Jasmin